Es ist “entwürdigend, nicht selbst bestimmen zu können, wann man hungrig ist”
Menschen mit Beeinträchtigungen trifft man am freien Wohnungsmarkt selten an: Ein Großteil der Münchner Wohnungen sind nicht barrierefrei und verfügen nicht über die notwendigen Vorkehrungen.
Oft müssen Menschen mit Behinderungen so ein Leben lang im Elternhaus wohnen bleiben oder finden sich in sozialen Einrichtungen wieder, in sogenannten “Inklusiven WGs”, die einen selbstständigen Lebensstil ermöglichen sollen. Hier teilen sich mehrere Menschen mit Behinderung eine Wohnung und werden von externem Pflegepersonal betreut. Der Alltag ist geprägt von Dienst- und Duschplänen, es gibt fixe Essenszeiten und Nachtruhe. Für einen erwachsenen Menschen ist das “entwürdigend, nicht selbst bestimmen zu können, wann man aufstehen und zu Bett gehen möchte, und wann man hungrig ist”, findet Samuel.
Samuel Flach, der selbst im Rollstuhl sitzt, ist Vorstand des seit 2016 bestehenden Vereins GemeinwohlWohnen e.V., der sich für ein “richtiges” inklusives Wohnen für benachteiligte Gruppen einsetzt. Wir haben uns mit ihm sowie den Vorstandsmitgliedern Taron Geissler und Julia Francis Kiefer zum Kaffee getroffen und darüber geredet, was Inklusion für sie bedeutet.